FDP unterstützt Wasserstoffstrategie für Solingen

Foto: Carsten Dahlmann  (von links: Wilfried Pinell, Frank Schäffler, MdB, Sascha Todtenhausen, Manfred Todtenhausen, MdB, Jürgen Albermann, Horst Janke, Ute Klein, Jürgen Hugo Hans)

Die FDP-Fraktion Solingen hat gleich zwei Bundestagsabgeordnete, Frank Schäffler und Manfred Todtenhausen (beide FDP) zum Müllheizkraftwerk nach Solingen eingeladen, um gemeinsam mit den Technischen Betrieben über die Umsetzung einer Wasserstoffstrategie in Solingen und über Fördermöglichkeiten des Bundes zu sprechen.

Die FDP-Fraktion Solingen sieht hier eine Zukunftschance, den bei der Müllverbrennung erzeugten Strom für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen und damit Fahrzeuge mit Brennstoffzellen, wie z.B. große Abfallsammelfahrzeuge zu betanken. Mit dem Wasserstoff könnten die Fahrzeuge nahezu emissionsfrei fahren. Außerdem bedeutet das weniger Dieselverbrauch, weniger Ausstoß von Stickoxiden und damit bessere Luft in Solingen. „Wir wollen dieses Projekt in Solingen gerne vorantreiben,“ sagte Jürgen Hugo Hans, Sprecher der FDP-Fraktion im Zentralen Betriebsausschuss. „Im MHKW wird bei der thermischen Behandlung der Abfälle eine große Menge an Energie freigesetzt. Diese Energie sollte möglichst vollständig hochwertig genutzt werden. Dies wird heute schon mittels Kraft-Wärme-Kopplung mit einer hohen Fernwärmeabgabe in Solingen realisiert und könnte in Zukunft mit der Produktion von Wasserstoff erweitert werden.“

Ob und wie dieses Projekt durch den Bund gefördert werden kann, muss in Berlin geklärt werden. Aktuell gibt es im Rahmen der Novellierung des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote unterschiedliche Einstufungen von Wasserstoff aus thermischer Behandlung, als grüner oder grauer Wasserstoff. Nur grüner Wasserstoff ist förderfähig: So war in einem ersten Entwurf vorgesehen, dass Wasserstoff aus biogenen Quellen nicht zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und damit quasi nicht als „grüner Wasserstoff“ anerkannt wird. Das beträfe auch den Wasserstoff, der aus Müll produziert wird.

Damit es dazu nicht kommen wird, versprachen die beiden Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin dafür einzusetzen, das die Wasserstoffproduktion aus thermischer Behandlung weiterhin als grün eingestuft und gefördert wird. Schließlich will die Bundesregierung die Energiewende mit dem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. „Die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas“, sagt Jürgen Hugo Hans.

Frank Schäffler ist zu diesem Thema mit einem Wasserstoffauto nach Solingen gekommen, um die Umsetzung von Wasserstofftechnologien anzuregen und zu befördern.

„Wasserstoff kann eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft sein“, ist Frank Schäffler überzeugt. „Deutsche Wasserstofftechnologien haben das Potential, Exportschlager zu werden. So können auch neue Wohlstandsquellen eröffnet werden“, so der Bundestagsabgeordnete. Insbesondere wenn es um alternative Antriebe von PKW geht, werde Wasserstoff derzeit aber noch vernachlässigt. „Mit der Tour möchte ich zeigen, dass über 2500 km Strecke auch heutzutage schon mit dem Wasserstoffauto möglich sind“, so Schäffler.